Seine ersten deutschen Meisterschaften

Bericht von Dennis Aengenheister:

Vor dem Lockdown hieß es Deutsche Jugendeinzelmeisterschaften. Als NRW-Meister und Achter der Setzplatzliste, kam er für die Top 10 theoretisch in Frage.

In der Regel kann man aber die Theorie bei einer Deutschen Meisterschaft „mal gekonnt in die Tonne kloppen“. Es gibt immer DWZ-unterbewertete Spieler - gerade in der Corona-Zeit, wo es keine Turniere gibt, um an neue Wertungszahlen zu gelangen. Das Turnier hat auch nicht umsonst bei den Topspielern den Ruf als DWZ-Vernichtungsturnier.

Wer nicht weiß, um wen es sich handelt, sollte sich den Namen für die Zukunft merken. Emil Schuricht ist aktueller NRW-Meister der U10. Emil hat nun bei der deutschen Einzelmeisterschaft den 15. von 58 Plätzen belegt. Er gehört zu den besten Schachspielern in seiner Altersklasse deutschlandweit.

Zum Ablauf der deutschen Meisterschaft: Der Start war ein wenig holprig. In der ersten Runde hat er sich leider nicht getraut, seine Stärke auszuspielen. Nach einer schlechteren Stellung war Emil zufrieden mit einem Remis, statt die mittlerweile bessere Stellung zu verwandeln. In Runde zwei führte ein Aussetzer zu einem Figurenverlust. Den brauchte der Gegner aber auch, um die Partie zu gewinnen, da es eigentlich in die andere Richtung ging. In den folgenden drei Runden hieß der Sieger Emil. Dabei war die vierte Runde ein echtes Sahnestück. Zwar deckt die Engine auch dort taktische Fehler auf, aber es war so schön mit Plan gespielt worden, dass das Trainerherz lacht. In der sechsten Runde muss man zugeben, war der bessere Spieler am Brett der Gegner. Die letzte Runde ging gegen ein bekannteres Gesicht. Dort machte Emil kurzen Prozess. Im 7. Zug steht er besser, im 11. Zug steht er auf Gewinn und im 22. legt der Gegner seinen König hin, sodass am Ende des Turniers 4.5 Punkte aus sieben Runden entspringen.

Möchte man diese Leistung bewerten, dann hat Emil ein gutes Turnier gespielt. Vielleicht wäre mit einem glücklicheren Start mehr drin gewesen. Das ist aber im Endeffekt fast egal. Es war das erste Turnier auf einem solchen Level. Es ist wichtiger, dort Spaß zu haben und die Erfahrungen mit zu nehmen, als ein paar Plätze besser zu sein.

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