Déjà-vu in Vonkeln
Spielbericht von Thorsten Brandt:
Letztes Wochenende ging es in der Verbandsliga zum letzten Auswärtsspiel zum Tabellenführer nach Vonkeln. Für uns Klever war es das erste Mal in dieser tollen Location. Gespielt wurde in einer über hundert Jahre alten „Waldhütte“, die sich die Schachfreunde Vonkeln mit dem ortsansässigen Pickverein (bei Interesse: www.pickverein.de) teilen. Als Ortsunkundige parkten wir etwas außerhalb vom Wald und wanderten zum Ort des Geschehens. Dort waren auch schon die ersten Vonkelner, die den Holzofen anfeuerten.
Die Ausgangslage sah so aus, dass beiden Mannschaften nur ein Sieg weiterhelfen würde. Vonkeln war Tabellenführer, lag aber nur einen Mannschaftspunkt vor den Verfolgern aus Hilden und Solingen sowie zwei Punkte vor Kleve. Spannenderweise spielte Hilden im Parallelkampf gegen Solingen, so dass theoretisch noch alle vier Mannschaften um den Aufstieg kämpfen konnten. Aus Klever Sicht traten wir nominell nicht in der besten Besetzung an. Jasper war immer noch auf Reisen und die Schulferien „kosteten“ uns zudem Pieter und Rembrandt. Außerdem hatte Michel Auwens an dem Wochenende schon andere Pläne. Auf der Habenseite konnten wir jedoch Michel van Leeuwen an Brett 2 sowie Stefan Jaspers und Carsten Lange an den Brettern 7 und 8 verbuchen. In normaler Besetzung hätte Vonkeln an den oberen Brettern etwas Übergewicht gehabt, wir an den unteren. Jetzt hatten wir bestenfalls Außenseiterchancen.
Schachlich hätte man den Verlauf aber nicht besser planen können: Kevin machte sehr früh an Brett 3 Remis gegen einen nominell höher bewerteten Gegner. Stefan Jaspers und Carsten Lange einigten sich etwas später ebenfalls auf Remis. Das waren wichtige 1,5 Punkte. Arie spielte an Brett 1 zwar eine gute Partie, geriet aber schon früh absehbar in Zeitnot und verlor daher später auch die Partie. Dafür stand Michel an Brett 2 schon früh sehr aussichtsreich. Willi stand gegen einen 200 Wertungspunkte stärkeren Gegner aus der Eröffnung heraus passiv, aber durchaus haltbar. Sowohl der Berichterstatter an Brett 5 als auch Thomas an Brett 6 spielten sehr wechselhafte Partien. Um die Zeitkontrolle herum hatten wir schlicht Glück beide Partien in volle Punkte verwandeln zu können. Damit führte Kleve mit 3,5-2,5. Es spielten noch Michel und Willi. Michel hatten wie schon im letzten Mannschaftskampf wieder eine Stellung mit Mehrbauer und ungleichfarbigen Läufern und konnte unter normalen Umständen nicht mehr verlieren. Willi verteidigte sich weiter wacker inzwischen in einem aus unserer Sicht passiven Endspiel. Am Ende war es (Déjà-vu) Michel, der wieder einen Mehrbauern zurückgab und dann in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern den Punkt zum 4,5 für Kleve machte! Willi kämpfte weiter wacker, konnte aber am Ende trotz aller Versuche – einschließlich Qualitätsopfer – den halben Punkt nicht sichern. Am Ende also 4,5-3,5 für Kleve. Damit stehen wir vor dem letzten Heimspiel in der Tabelle auf Platz 2 einen Punkt hinter Hilden, die damit wohl durch sind. In zwei Wochen wissen wir mehr.