Kleve I trotz dem Favoriten Unentschieden ab

Am 4. November trafen sich die Spieler der ersten Mannschaft von Turm Kleve zu ihrem zweiten Mannschaftskampf in der neuen Saison. Gegner war der Düsseldorfer SK II, der in der vergangenen Saison (hinter Bayer Uerdingen) als Zweiter nur knapp den Aufstieg verpasste und auch in dieser Spielzeit den Aufstieg anpeilt, zumal man den besten Elo-Schnitt aller Verbandsliga-Teams (2075) hat. Während DSK II komplett antrat, mussten wir auf unser 1. Brett Christof Jansen verzichten, der auf dem Weg nach London war. Ansonsten hatten wir die stärksten Spieler zur Verfügung, was bedeutete, dass wir mit 5 Niederländern (Michel van Leeuwen, Ari Huysman, Wim Ratering, Arnd Los, Dennis Arts) und 3 Deutschen (Thomas Verfürth, Eric Holderer und mir) antraten, wohingegen Willi Krebbers freiwillig aussetzte.

Ziel musste es sein, sich so teuer wie möglich zu verkaufen und vielleicht sogar einen Punkt mit nach Kleve zu entführen. Hoffnung machte da Arnd Los, der bereits nach 45 Minuten in ein Endspiel mit Mehrbauern abwickeln konnte, was eventuell in einen vollen Punkt umgewandelt werden konnte. Die übrigen Partien blieben lange ausgeglichen, als erstes entschloss sich Spielführer Thomas Verfürth, diesen Zustand auch offiziell zu machen. Nachdem Arnd Los den vollen Punkt einfuhr, einigte sich auch Eric Holderer auf Remis in einer Partie, bei der die Vorteile (sprich: Bauernmehrheiten) ständig wechselten und Eric das Turm-Endspiel kurzzeitig zum Gewinn hätte abwickeln können, dies aber leider nicht erkannte, und so war die Punkteteilung die konsequente Folge.

Dies bedeutete ein 2:1 Zwischenstand bei ausgeglichener Stellung der übrigen Partie, abgesehen von Ari Huysman, dessen Zeit und Stellung immer mehr Defizite aufwies. Meine Partie bot einen Mehrbauern, doch bei recht unübersichtlicher Stellung und beiderseitig drohendem Zeitmangel einigte man sich (mit Segen von Thomas) auf Remis: 2,5:1,5. Zeitnot erwischte auch der Gegner von Michel van Leeuwen, was ihm eine Figur und damit die Partie kostete: 3,5:1,5. Aber auch Ari Huysman kam nicht über die Zeitkontrolle, er streckte zuvor die Hand: 3,5:2,5.

Nach 4 Stunden spielten noch Wim Ratering, der im Glauben, er müsste einen vollen Punkt holen (Michel van Leeuwen's Partie war da noch ausgeglichen) seine Partie überzog, und dadurch nun einen gegnerischen Bauern Richtung seiner Grundlinie ziehen sah, der nur unter schmerzhaften Materialopfern aufzuhalten war. Dennis Arts hatte keine angenehmere Stellung, spielte er doch ein Springer-Endspiel mit einem Bauern in Rückstand. Sollte die ganze Anstrengung und die exzellente Gegenwehr keinen zählbaren Erfolg ergeben?

Ständig schwankte die Meinung, wer die besseren Chancen auf einen halben Punkt haben sollte, Wim oder Dennis, aber eigentlich gaben beide Stellung wenig Hoffnung, mehr als 3,5 Punkte aus diesem Mannschaftskampf zu erzielen, und diese 3,5 Punkte hatten wir schon aus 5 Partien. Wim musste schließlich einsehen, dass das konzentrierte Spiel seines Gegners in einen vollen Punkt fruchtete und so ruhten die Hoffnungen auf Dennis Arts, der sich auch nach 6 Stunden immer noch mit Minusbauern im Springer-Endspiel wehrte, und das ziemlich prima. Seinem Gegner liefen sowohl Zeit als auch Ideen weg, so dass mach sich schließlich auf Remis einigte und wir unseren stundenlang erhofften 4:4-Punktgewinn feiern konnten, sicherlich aber erst einmal ein weiterer Punktgewinn gegen den Abstieg.

Nun kommt am 25. November mit Kaarst die nominell schwächste Mannschaft unserer Klasse nach Kleve. Mit einem Sieg kann man einen beruhigenden Abstand zu den 1-2 Abstiegsplätzen legen und dann könnte man auch nach oben schauen denn noch können wir "aus eigener Kraft aufsteigen" wie Mannschaftsführer Thomas Verfürth bemerkte, und das nach dem zweiten Spieltag!

Axel Vehreschild

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