Finale Grande

Was die Spannung betrifft, so kann die Verbandsklasse mit der Fußball-Bundesliga mithalten. Drei Mannschaften waren am letzen Spieltag punktgleich, davon trafen zwei (Wuppertal-Ronsdorf und Kleve) aufeinander, dazu musste Elberfeld III gegen Erkrath II antreten. Die Aufgabe war klar, ein Sieg in Ronsdorf musste her, dann war zumindest ein Stichkampf gegen Elberfeld III um den Aufstieg in die Verbandsliga sicher.

Der Bedeutung des Kampfes entsprechend sahen die Aufstellungen der Mannschaften aus. Ronsdorf war komplett, Kleve trat zwar ohne Wim Ratering an, dafür aber zum dritten Mal in dieser Saison mit Spitzenbrett Christof Jansen, der frisch vermählt direkt aus Den Haag anreiste. Das "Finale Grande" konnte beginnen.

Doch es begann nicht ganz so wie erhofft. Schnell entwickelten sich die Partien von Michel van Leeuwen und Eric Holderer an den Brettern 2 und 3 nachteilig für Kleve, da sorgte auch der (erwartete) Sieg von Christof, der nicht einmal 2 Stunden zum vollen Punkt benötigte, für wenig Zuversicht. Als Axel Vehreschild eine Ungenauigkeit seines Gegner zum finalen K.O. nutze, hieß es nach drei Stunden 2:2, da Michel und Eric in der Zwischenzeit die Waffen strecken mussten.

Doch dann die Überraschung. Thomas Verfürth, Top-Scorer der Klever mit 7 aus 8 war schon schlecht aus der Eröffnung herausgekommen, doch bislang konnte er solche Partien meist umbiegen. Aber heute ließ in sein Glück im Stich, zumal er auch im Mittelspiel schlecht spielte und so konnte Ronsdorf folgerichtig auf 3:2 davon ziehen.

Nun kämpften knapp vor der Zeitkontrolle noch Arnd Los (schon seit 2 Stunden mit zwei soliden Mehrbauern), Arie Huyskamp, der seinen Gegner mit zunehmender Spieldauer immer mehr unter Druck setzen konnte und Wilfried Krebbers, den in ausgeglichener Stellung deutlich an Zeit mangelte. Ein Sieg war noch möglich, doch da mussten noch 2,5 aus 3 her.

Als sich Willi Krebbers mit seinem Gegner schnell auf Remis einigten (wobei dem Gegner die Bedeutung des Remis für uns bzw. Ronsdorf wohl nicht ganz klar war) und Arie nahezu gleichzeitig durch Materialgewinn die Hand seines Gegners zu sehen bekam hellten sich die Gesichter der Klever (und ganz besonders das von Thomas) deutlich auf. Arnd spielte zwar noch eine Weile, doch die Partie war die ganze Zeit gewonnen und schließlich konnte Arnd den siegbringenden 4 1/2. Punkt verkünden.

Der ersten Schritt in Richtung Aufstieg war vollbracht und anschließend fuhr man weiter zum nächsten Wuppertaler Stadtteil nach Elberfeld, wo die ortsansässige 3.Mannschaft auf 7 Spieler aus Erkrath traf, doch diese holten sensationelle 4 Punkte. Dadurch hatte man unerwartet mindestens 1 Punkt Vorsprung vor der gesamten Konkurrenz was den Aufstieg in die Verbandsliga bedeutet.

Nachdem wir die letzten beiden Jahre als zweitplatzierter der Verbandsliga (wobei man den Aufsteiger stets besiegt hatte) jeweils einen neuen Anlauf nehmen musste, hat die Schachgöttin scheinbar am letzten Spieltag dieser Saison (und wohl auch in so manchem Mannschaftskampf während der Saison) erbarmen mit unserer 1.Mannschaft gehabt, so dass wir zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die Verbandsliga aufsteigen, wobei wir uns hoffentlich länger als ein Jahr halten werden.

Axel Vehreschild

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