Ein ziemlich schwarzer Tag für Turm Kleve V

Spielbericht von Peter Bieker:

Es begann alles so gut. Wir waren vollzählig, Gökhan hatte schon alle Bretter aufgebaut und die Uhren gestellt, unsere Schachfreunde aus Uedem waren ebenfalls pünktlich vor Ort und wir konnten auf die Minute genau beginnen. Okay, der Kaffee war ein bisschen dünn geraten, was durch die gutmütigen, humorvollen Frotzeleien unserer Gäste wieder wettgemacht wurde und zur guten Stimmung beitrug. Also los ging es.

Nach ca. 50 Minuten merkten wir, dass irgendwas nicht so lief, wie wir uns das gedacht hatten. Udo verlor seine Partie, nachdem er sich schon einen Vorteil herausgespielt hatte und alles nach einem Sieg aussah. Na gut, ein Punkt weniger, wird schon werden. Allerdings machte Markus es ihm nach ca. 2 Stunden nach. Dann rechnete Uli an Brett 4 sitzend ein paar Züge zu viel und übersah einen Figureneinsteller. Jetzt wurde die Sache doch schon mulmig ... 0:3 nach knapp 2,5 Stunden. Das sah nicht gut aus.

Maurice übersah anschließend an Brett 8 sitzend einen Spieß gegen seine beiden Türme und leider musste kurz darauf auch Melike ihrer Gegner die Hand zur Aufgabe reichen. Auch hier hatte es lange Zeit sehr gut für unsere Jüngste ausgesehen. War das ein 0:5??

Dann gab es an Brett 1 etwas zu stauen. Und damit meine ich nicht die recht gut gespielte Caro Kann Eröffnung. Der Berichterstatter hatte genau zwei Optionen, klarer Gewinn durch eine Dame mehr oder zumindest ein Remis, falls er dass nicht sieht. Also nahm er Option drei und reichte seinem Gegner zur Aufgabe die Hand. Der Gegner staunte nicht schlecht, die Mannschaftskollegen nicht minder und auch der Unglücksrabe konnte es nach nochmaligem Hinsehen nicht glauben, was er sich da geleistet hatte. Klassisches Blackout für 15 Sekunden. Kann man eigentlich während der Saison zum Hallenmikado wechseln?

Zum Glück einigten sich an Brett 2 Gökhan und Josef auf ein Remis, sodass zumindest ein halber Punkt sicher war. An Brett 5 wurde es dann richtig dramatisch. Oliver spielte sehr solide und gab sich keine Blöße und manifestierte seinen Qualitätsvorsprung immer mehr. Nach 3,5 Stunden Spielzeit schaffte er es den generischen König mit zwei Schachgeboten zu behelligen, wobei das zweite in einen Figurengewinn mündete. An dieser Stelle reichte ihm sein Gegner fair die Hand zum Endstand von 6,5 zu 1,5. Auch das gehört zum Schach dazu und macht einen guten Spieler aus, wissen, wann man die Partie verloren hat. Danke für die Fairness, interessante Partien und die wirklich gute Stimmung und tolle Atmosphäre.

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